Segnung des Hl. Nepomuk am neuen Standort bei der Römerbrücke

Die Heiligenfigur aus Eichenholz für die Römerbrücke wurde 1989 von der Scheibbser Lehrerin und Künstlerin Jolanthe Haßlwander angeregt. Die Stadtgemeinde unter Bürgermeister Leopold Gansch beauftragte diese daraufhin beim Scheibbser Bildhauer Josef Lechner. Der Scheibbser Kulturpreisträger verstarb übrigens im Jahr 2014 - seine Gattin Anneliese ließ es sich aber nicht nehmen an der neuerlichen Segnung teilzunehmen.

Nach der Fertigstellung wurde der Nepomuk noch im Jahr 1989 auf seinem vorgesehenen Platz auf der Römerbrücke aufgestellt. Die Segnung wurde damals durch Pater Johannes Undesser vorgenommen. Die Umrahmung erfolgte durch ein Bläserensemble der Stadtkapelle Scheibbs unter der Leitung von Siegfried Rabl sen. Auch diesmal umrahmte wieder ein Bläserensemble der Stadtkapelle die Segnung – ebenfalls wieder mit Siegfried Rabl sen. in der Formation.

Der Standort auf der Römerbrücke war sehr exponiert und über die Jahrzehnte nagte der Zahn der Zeit und das Wetter am Eichenholz und eine Restaurierung war daher unbedingt erforderlich um den Nepomuk noch zu retten. Diese wurde von Walter Reiter, der sich bereits um die Sanierung der Töpperkapelle in Neubruck Verdienste erworben hat, vorgenommen. 

Nach der gründlichen Restaurierung wurde die Heiligenfigur an den neuen Standort neben die Römerbrücke verlegt um diese vor Wind und Wetter besser zu schützen. Dafür wurde von der Firma Bachler aus Lunz eine Überdachung hergestellt. Den Sockel für den Nepomuk fertigte der Bauhof der Stadtgemeinde in Eigenregie an.

Nun erstrahlt der Nepomuk an diesem neuen Platz in neuem Glanz und Stadtpfarrer Anton Hofmarcher ließ es sich nicht nehmen, die Statue neuerlich zu segnen, damit der Brückenheilige noch lange seine schützenden Hände über die Brücke und Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer die sie immer noch zahlreich passieren legen kann.

Zur Römerbrücke:

Im Jahr 1554 wurde die Römerbrücke durch Johann Valentin Staudinger errichtet. Sie war ein wichtiger Teil für den Handel entlang der Dreimärkterstraße mit Purgstall und Gresten und ist die älteste Brücke in Scheibbs und im gesamten Erlauftal.

Bereits im Jahr 1316 gab es durch die Errichtung des „Steghofs“ den ersten Nachweis, dass es hier einen Steg gegeben haben muss. 

Auf einem Foto aus dem Jahr 1865 ist zu sehen, dass sich auf den Steinbrüstungen in der Mitte der Brücke eine Statue des Heiligen Nepomuk und eine Dreifaltigkeitsstatue befanden. 1870 wurden diese Steinbrüstungen durch ein Eisengeländer ersetzt und die Dreifaltigkeitsstatue zum Steghof neben der Brücke versetzt, wo sie auch heute noch steht. Die Statue des Heiligen Nepomuk wurde später angeblich umgefahren und in die Erlauf gestoßen. Erst im Jahr 1989 bekam die Römerbücke auf Anregung von Jolanthe Haßlwander wieder einen Brückenheilgen.